HALTERN/SYTHEN.
Um kurz nach 16 Uhr setzte sich gestern in Bielefeld ein Bus in Bewegung, um 44 neue Flüchtlinge nach Sythen zur Landesnotunterkunft zu bringen.
Diese sollten bereits am Mittwoch kommen. „Donnerstag früh um 2 Uhr erhielt ich telefonisch eine Absage“, Christoph Schlütermann (Foto), Vorstand vom DRK-Kreisverband Coesfeld, hatte seine Mannschaft wieder vergebens in Bereitschaft gehalten.
Gestern nahm Schlütermann an einer Krisensitzung im Kreishaus Recklinghausen unter Vorsitz von Landrat Cay Süberkrüb teil. Alle an der Notaufnahme von Flüchtlingen beteiligten Verbände tauschten sich dort über Erfahrungen und notwendige Maßnahmen aus. Dort erfuhr Schlütermann auch, dass weitere Flüchtlinge ins Camp geschickt wurden.
Kalkulierbar ist derzeit nichts. Das Problem ist nach Ansicht von Schlütermann, dass Flüchtlinge zwar in München in die Züge Richtung Norden einsteigen, aber unterwegs aussteigen. „Sie suchen sich auf eigene Faust ihre Wege, meistens zu Angehörigen.“ Für die Bezirksregierung Arnsberg verkompliziert das eine verlässliche Verteilung. Der Asylkreis Haltern plant derweil die Abläufe der nächsten Wochen.
Montag und Dienstag gibt es Treffen mit Freiwilligen, sie wollen im Camp Freizeit- Programm gestalten.
Küche fehlt
Gleichzeitig liegt das Augenmerk des Asylkreises weiterhin auf den 350 Asylbewerbern in den Halterner Unterkünften. Zurzeit richtet die Jugendwerkstatt in Lippramsdorf eine Wohnung ein, außerdem auch zwei Häuser in Flaesheim. „Uns fehlt eine Küche“, sagt Kaufhaus-Leiter Norbert Koperski. Aber leider hat er keine Kapazitäten, eine mögliche Spende abzuholen.
Laut David Schütz (Asylkreis) wird überlegt, ein Gutschein-System einzuführen, damit Asylbewerber zu kleinen Preisen im Kaufhaus einkaufen können. „Wir wünschen uns ein würdiges Geben und Nehmen. Es soll nicht der Eindruck entstehen, dass wir Almosen verteilen.“ esc