Marco Patschinsky Marco Patschinsky

Liliane

Schule, Ausbildung und Arbeit geben mir Mut und Kraft.

“Schule, Ausbildung und Arbeit geben mir Mut und Kraft.”

„Es nicht leicht, ganz neu anzufangen, bei „Null“ zu starten, aber wenn man Hilfe bekommt, gelingt es“, so Liliane. Am Anfang war es schwierig, neue Gesichter, neue Umgebung, fremde Sprache, die schlimmen Erfahrungen in Angola – da lernte ich gottseidank den Asylkreis kennen.

Einige Gesten sind Liliane noch heute kostbar , z.B. Einladungen zum Eis essen: Das hat mein Herz getroffen - einfach jemanden zu haben, der nachfragt, wie geht es Euch, wie ist die Lage.

In 2013 in Deutschland eingetroffen, lernt Liliane bei Ehrenamtlichen des Asylkreises die deutsche Sprache, sie putzt die Toiletten am Bahnhof, macht den Realschulabschluss, arbeitet für einen Euro pro Stunde in dem „Fairkaufsladen“ der Caritas, schließt ihre Ausbildung zur Pflegefachkraft Altenpflege mit der Gesamtnote „sehr gut“ als Klassenbeste ab. Seit einigen Jahren arbeitet Liliane als Pflegefachkraft im Bereich der Altersmedizin im Halterner St. Sixtus Krankenhaus.

Im Asylkreis hat Liliane Unterstützer und eine neue Familie gefunden. Die Menschen seien für sie da gewesen und ihr den Weg gezeigt – Deutsch lernen, Medizinische Versorgung, Schulen, Ausbildung, Bewerbungen schreiben, Bürokratie bewältigen.

„Lernen kann ich noch und das mache ich gerne!“ Liliane bildet sich auch heute fort und sieht ihre berufliche Zukunft in der Pflege. Warum habe ich den Pflegeberuf ausgewählt: Weil ich den Leuten gerne helfen möchte. Im Beruf habe ich festgestellt, dass ich am besten helfen kann. Und auch um zu sagen „Dankeschön Deutschland“.

 

Liliane im Einsatz

Liliane versorgt ihre Patienten mit Herz und Verstand

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Marco Patschinsky Marco Patschinsky

Gezaie

„Über den Asylkreis habe ich viele liebe Menschen kennengelernt.”

„Über den Asylkreis habe ich viele liebe Menschen kennengelernt.
Sie sind für mich da.“

In 2014 ist Gezaie nach Haltern gekommen. Im Asylkreis fand er Freundinnen und Freunde, Helfende und Lehrende: Sein erster Deutschkurs fand noch im sog. Trockenraum der Unterkunft für Geflüchtete statt. Für den Unterricht musste jedes Mal die Wäsche zur Seite geschoben, Waschmaschinen gestoppt und Tische/Stühle aufgestellt werden.

Gezaie konnte am sog. Starter-Projekt von Evonik teilnehmen und hat dafür alles gegeben: Morgens um 06 Uhr mit dem Bus nach Marl, abends zurück zu Hause noch für die Berufsschule und noch mehr Deutsch lernen. Er hat es geschafft und arbeitet nun seit über 7 Jahren im DHL – Paketzentrum in Dorsten.

Gezaie ist selbst stets zur Stelle, wenn irgendwo Hilfe benötigt wird, sogar bei Ausgrabungen am Römermuseum hat er schon geholfen.

Als Nächstes möchte er gerne einen LKW-Führerschein machen.

Gezaie vor dem ehemaligen Unterrichtsraum.

Gezaie an seiner Arbeitsstelle.

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Doro Rickert Doro Rickert

Razeya

„Die Menschen müssen die Regeln in diesem Land lernen.“

„Die Menschen müssen die Regeln in diesem Land lernen.“

Dass mir Menschen im Asylkreis geholfen haben, ohne eine Gegenleistung zu erwarten, hat mir sehr viel Mut gemacht. Nach schlimmen Erlebnissen in meinem Heimatland Afghanistan und Pakistan und der schwierigen Zeit in den „Camps“ in Deutschland, wurde mir Wertschätzung und Hilfsbereitschaft entgegengebracht. Das kannte ich vorher nicht.

Menschen in den Cafés des Asylkreises haben mich herzlich empfangen und beraten. Beispielsweise beim Ausfüllen der schwierigen deutschen Formulare und bei Behördenbesuchen. Sogar berufliche Orientierung wurde mir gegeben : Ich möchte Informatik studieren.

Ich bin seit März 2023 in Deutschland. Zurzeit besuche ich die Abendrealschule und den Deutschkurs im VITUS.

Einmal die Woche gehe ich auch zum Programmierkurs ins Berufskolleg Ostvest in Datteln. Ich möchte sehr gern in der IT- Branche arbeiten. Mein erstes Ziel ist es jetzt auf dem Berufskolleg eine Ausbildung in dem Bereich zu machen.

Razeya im VITUS

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Marco Patschinsky Marco Patschinsky

Yazan

“Ich möchte im Alltag nur Deutsch sprechen.”

“Ich möchte im Alltag nur Deutsch sprechen.”

Im Jahr 2022 kam Yazan nach Deutschland. Er ist vor dem Krieg in seinem Heimatland Syrien geflohen.

In Haltern lernte er den Asylkreis kennen. „Das ist wirklich eine tolle Sache, einmal die Woche besuche ich das Asylcafé und unterhalte mich mit den Menschen vor Ort. So verbessere ich auch mein Deutsch immer mehr.“ Die Unterbringung in einer Sammelunterkunft für Geflüchtete erschwert das Lernen: „Ich fühle mich sehr wohl in Haltern, aber die meisten dort sprechen arabisch, das bringt mich nicht weiter.“

Deutsch lernen – das ist Yazan Alhamads wichtigstes Anliegen: „Jeden Tag lerne ich mit Videos eines syrischen Lehrers Deutsch und bringe mir so alles selbst bei. Ich will so schnell wie möglich fließend sprechen, damit ich endlich Informatik studieren kann. Das, was ich eigentlich immer machen wollte.“

 

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